Sehr geehrte Hundefreunde

 

Ich möchte hier nicht den kompletten FCI-Standart des Mastiffs wiederholen. Diesen können Sie auf der Seite des FCI nachlesen.

Zuerst möchte ich Ihnen das Buch "Alles über Molosser und die Kampfhundelüge" von Roswita Hirsch-Reiter empfehlen und ich werde auch einige Passagen verwenden.

Durch dieses Buch bin ich auf den Gedanken gekommen mir einen Mastiff anzuschaffen.

Der Mastiff ist eine traditionell englische Rasse. Er gehört zu den Ältesten sowie Größten Hundeformen und hat zur Erschaffung einiger moderner Rassen beigetragen. Seine Herkunft liegt im Dunkeln. Obwohl bereits das Altertum eine Fülle von Zeugnissen mit doggenähnlichen Hunden in Europa, Asien und Afrika bietet, reichen gesicherte Kenntnisse über die Existenz des Mastiffs gerade bis in das 15. Jahrhundert zurück. Letztlich hat die Geschichte des ursprünglichen Mastiffs aber nur noch wenig mit jener des modernen Mastiffs zu tun. Der alte Mastiff war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges praktisch ausgestorben.

 

Der Name

 

Das Wort Mastiff kam mit den Normannen, die sich ab dem Jahre 866 in England festsetzten, auf und diente so wie die Begriffe Molosser, Vautre und Alan als Sammelbezeichnung für einen größeren, wehrhaften Hund. Im Elisabethanischen Zeitalter wurden dann nur noch Hunde von Mastiff- und Bulldog-Typ so benannt.

Der Schriftsteller Edward de Langley (1341-1402) verfaßt im Auftrag Heinrichs V. das zehnbändige Werk "Master of the Game". Er unterscheidet darin Alaunz und Maystifs. Über den Maystif schrieb er: "Der Maystif ist eine Art Jagdhund. Seine Verwendung ist, seines Herrn Vieh und seiner Herrin Haus zu bewachen. Er ist von heiterem Temperament und häßlichem Äußeren, nichts desto weniger sind einige dennoch als Jagdhund geeignet und auch schnell dazu zu bringen. In Wanlace waren vor einiger Zeit viele gute Exemplare, nämlich für jemanden, der für den eigenen Vorteil oder für den Haushalt, um gutes Fleisch zu erhalten, jagte. Mystifs und Alaunz waren auch gut für den wilden Eber."

 

Der Beginn der Reinzucht

 

Der Beginn der modernen Mastiff-Zucht wird mit 1829 und nach anderer Quelle 1835 angesetzt. Bis1880 wurden keine offizellen Aufzeichnungen getätigt und keine Ahnentafeln ausgestellt. Die im selben Jahr erstmals erschienene "Kennel Gazette" führt in ihrem ersten Band zwölf Mastiffs, nur drei Jahre später waren es bereits über 200. Im Jahre 1890 fielen die Eintragungen auf 116 und 1900 auf 24 zurück.

 

Die Zucht im 20. Jahrhundert

 

Viele Kynologische Autoren berichten zur Jahrhundertwende von einem Verfall der Rasse. Sie beglagten die mangelnde Sorgfalt in Zucht und Haltung und kritisieren die übertriebene Aufmerksamkeit, welche man nun dem Kopf schenken würde. Auch der von 1886 bis 1908 als Präsident des "Old English Mastiff Club" tätige Sidney Turner sah die Entwicklung mit großer Besorgnis und verurteilte in seiner Enzyklopädie aus dem Jahre 1910 die einseitige Zucht auf Kopf und kurzen Fang. Die Rasse verlor in der Folge immer mehr Freunde und Anhänger und ihr öffentlicher Stellenwert nahm ab.

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges hat die züchterischen Bemühungen jäh unterbrochen und die Zucht empfindlich getroffen.                                                                                                           

Der Ausbruch des Zweten Weltkrieges brachte die Zucht praktisch zum Erliegen. Futtermangel zwang viele Züchter ihre Tiere wegzugeben. Glücklicherweise fanden einige bei Züchtern in den USA eine neue Heimat. Eine Bestandsaufnahme nach Kriegsende ergab nur noch 20 lebende Mastiffs, die meisten zu alt für die Zucht. Der Wiederaufbau wurde nur durch Einkreuzung der rassen Bullmastiff, Deutsche Dogge, Bernhardiner, Neufundländer und anderer Rassen geschafft. 

 

Charakter

 

Das Wesen des Mastiffs ist gekennzeichnet durch eine gutmütige, tolerante und friedfertige Grundstimmung. Angriffslust und Kampfbereitschaft sind für ihn längst kein Thema mehr. Er ist sehr verträglich und kommt mit Artgenossen auch von kleinerem Wuchs und anderen Tieren in der Regel gut aus. Trotzdem darf er nicht unterschätzt werden. Der Schutz seiner Familie und allem ihm Anvertrauten ist ihm besonders wichtig. Die Zuneigung und der Zuspruch seiner Leute sind für das seelische Wohlbefinden des Mastiffs unumgänglich.

 

Haltung

 

Aufgrund seiner Größe benötigt der Mastiff entsprechend Lebensraum und ist für die Haltung in einer Stadtwohnung nicht zu empfehlen. Räumliche Enge schadet seiner körperlichen und geistigen Entwicklung. Da ein Mastiff nicht nur Platz sondern auch eine Aufgabe braucht, würde ein Haus mit Garten, für das er sich zuständig fühlen darf, optimale Haltungsbedingungen schaffen.

 

Ausschließliche Zwingerhaltung ist völlig undenkbar.

Dies war nur ein kleiner Ausschnitt aus dem oben genannten Buch von Roswita Hirsch-Reiter.

 

Im übrigen möchte ich noch anmerken, das Kampfmaschienen unter den Hunden nicht gebohren werden. Sie werden durch ihren Halter dazu gemacht. Hundeerziehung/Ausbildung ist in erster Linie die Ausbildung des Hundehalters.